ZeitschriftenMeine Vorsätze für das neue Jahr habe ich bereits im letzten Sommer gefasst: 2014 wird für mich das Jahr zum „Medienfasten“. Zugegeben: Ich bin ein News-Junkie. Meine Leidenschaft brennt auch für guten Journalismus und packende Reportagen – das inspiriert mich. Doch im Juli habe ich gemerkt, wie stark mich die vielen Informationen beeinträchtigen: Meine Konzentration lässt nach und auch die Kreativität leidet unter der Flut der Nachrichten, die auf mich einriegeln. Nach reiflichem Überlegen habe ich mich entschieden, zum Jahresende sämtliche Zeitschriften abzubestellen.

Die ungelesenen Magazine stapeln sich

Seit Jahresbeginn verzichte ich auf politische Magazine, Kultur-Zeitschriften, Pressedienste und auf alle Hauszeitschriften von Institutionen, die seit Jahren in meinem Briefkasten landen. Auch auf Film-Gazetten und Kirchenblätter – rundum alles. Damit fällt ein weiterer Stresspunkt weg: Die Stapel ungelesener Magazine. Gerade zum Monatswechsel kommen so viele Zeitschriften gleichzeitig, dass ich es kaum schaffe, alle interessanten Geschichten zu lesen.

Mein Entschluss: Ich will in den kommenden Monaten testen, welche Publikationen mir wirklich fehlen. Bei Bedarf kann ich jederzeit ein neues Abonnement abschließen. Ich erwarte von diesem Fasten, dass ich tief im Inneren zur Ruhe zu komme und mich besser auf das Wesentliche konzentrieren kann: auf die Begegnungen mit Menschen, das verständnisvolle Zuhören – ganz ohne Ablenkung.

Spannendes Training meiner Achtsamkeit

Zwei Frage habe ich bei diesem Experiment noch nicht beantwortet: Wie gelingt es mir, als Vortragsredner up to date zu sein, wenn der mediale Strom versiegt? Woher bekomme ich als Filmemacher neue Anregungen für künftige Projekte? Offen gestanden: Dieser Punkt macht mich noch etwas nervös. In den kommenden Monaten ist meine eigene Beobachtungsgabe noch mehr gefragt: Ich kann mir vorstellen, dass dies ein spannendes Training in Sachen Aufmerksamkeit wird. Wenn die fertig zubereiteten „Medien-Häppchen“ wegfallen, muss ich noch mehr selbst anpflanzen, gießen und düngen, bis ich „ernten“ kann. Zudem werden wie bei jedem Fasten die Geschmacksnerven neu sensibilisiert. Ich bin gespannt, auf welche Spuren mich dieser neue „Hunger“ dann führt.

Hier in meinem persönlichen Blog werde ich jeden Monat einen kurzen Erfahrungsbericht veröffentlichen – dann kann ich sagen, was funktioniert und was nicht.