medienfastenBereits Anfang des Jahres habe ich über mein Medienfasten berichtet. Seit Januar verzichtete ich auf Zeitschriften. Sämtliche Magazine, die ich zum Teil seit Jahrzehnten lese, habe ich bereits im letzten Sommer abbestellt. Nun war ich gespannt, welche Gazetten mir wirklich fehlen würden? Offen gestanden: Eigentlich gar keine!

Nun muss ich die Rahmenbedingungen meines Experimentes etwas genauer fassen: Von den 10 Wochen, über die ich heute berichte, war ich vier Wochen zuhause und sechs Wochen auf Reisen. Die Filmproduktion in der Südsee hat natürlich ihre besonderen Regeln: Zum einen war ich auf einem Schiff unterwegs – zum anderen auch auf allen medialen Kanälen nicht erreichbar. Kein Fernsehen, keine Telefonanrufe, keine Mails – und keine Zeitschriften.

Einzige Ausnahme: Mein kindle

Natürlich war ich mit Arbeit gut versorgt und hatte von daher auch keine Langeweile. Als einzige Verbindung zur Heimat blieben SMS und mein Kindle. Was in dieser Zeit politisch in Deutschland passiert ist? Keine Ahnung – bis auf ein paar Schlagzeilen, die bis zum Pazifik durchdrangen.

Nach zwei Wochen auf hoher See packte mich dann doch irgendwann das Heimweh und ich begann, auf meinem kindle zumindest “Die Zeit” zu lesen. Wow – was für eine journalistische Geschmacksexplosion – fern der Heimat. Nun ist die kindle-Ausgabe visuell   sehr reduziert, doch die Qualität der Hintergrund-Berichte hat mich fasziniert. Dieses hochwertige “Brain-Food” hat mich sehr angeregt und auch bei meiner Reise durch das größte Meer der Welt zunehmend fasziniert.

Was vermisse ich wirklich?

Zuhause hat mich ein Rest-Stapel meines Stern-Abos erwartet. Nichts ist so langweilig wie uralte Magazine – ein routiniertes Durchblättern, dann ab in die Altpapier-Tonne. Ich merke als langjähriger “Zeitschriften-Junkie”, dass mich nur der aktuelle Stoff wirklich anmacht. Olle Kamellen sind nicht mein Ding.

Was vermisse ich wirklich? Stern, Spiegel – nicht wirklich. Darauf kann ich auch in den kommenden Wochen verzichten. Nur “Die Zeit”, die mir in der Südsee zur lieben Reisebegleiterin wurde, die fehlt mir wirklich. Ich bin sehr gespannt, ob in den kommenden Wochen mein “Medien-Hunger” neu erwacht.